Thorsten Baering

Thorsten Baering, Jahrgang 1962, macht Fotos, die er selber sehen will: Was in meinem Brennweitenbereich ist, muß gut sein. Geboren in Ludwigsburg, aufgewachsen in Mosbach/Baden, seit 1989 in Hamburg. Als Gast des Restaurants Romana vom Tisch weg in eine Fotoagentur verpflichtet. Seit 1991 selbstständig, arbeitet zwischen Millerntor (St. Pauli) und Giuseppe Meazza (Mailand) für Sportbild, Bravosport, Bild, MoPo, Hamburger Abendblatt, Hörzu, Premiere, Sat 1, ZDF, WDR, FC St.Pauli, ASICS, Jack Daniel's, Mercedes Benz, Volkswagen, Audi, Ergo, World of Internet, Astra, Wenckstern, Vermop, Gebäudeservice Dietrich, VGB, Allianz, Pantaenius, Boote Magazin, Boote Exclusiv, Delius Klasing Verlag, Desy, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Thomas-I-Punkt, Ruhmservice ...

Thorsten Baering arbeitet ungern mit dem Ellenbogen im Rudel um Gewinner und Verlierer. Der Vermarkter UFA engagierte Thorsten Baering für das Kerngeschäft: Banden und Logen mit dem rollenden Ball in Szene setzen, den Überblick über das Ganze bieten. Für die neuen Perspektiven im Hamburger Volksparkstadion stieg der Fotograf auf Kräne, Gerüste und Masten.

Der Ort des Geschehens ist für Thorsten Baering das Außergewöhnliche. Ohne die Arena wären ein Elfmeter, ein Matchball, Sieg oder Niederlage nur halb so dramatisch. Das Spinnendach am Rothenbaum, ein Boxring am Millerntor - die Hohepriester des Sports entfalten ihre Magie erst durch das Drumherum. Diese Hintergründe zu zeigen, dazu braucht es ein Auge, das mitdenkt und nicht bloß blinzelt.
Die Lichtverhältnisse muß man lesen wie ein Golfer das Grün. Für unzählige Fußballer ist Thorsten Baering der Fotograf ihres Vertrauens. Seine Kamera schwelgt nicht allein im Glamour des Hochglanzes. Sie zeigt, wie Jan Ullrichs Rad erst in die Gänge kommt, wie stahlgestählt der Rücken einer Venus Williams ins Bild kreuzt. Die Grammatik seiner Bildsprache kennt kurze Sätze, die sich zu Kapiteln kleiner Geschichten verdichten, manchmal mit einem gutmütigen Schuß Ironie. Die große Annie Leibovitz mit ihrer Ikone der in Milch badenden Whoopi Goldberg zoomte er auf die augenzwinkernd erzählte Geschichte des einzigen Brasilianers herunter, der nur begrenzt Fußball spielen kann: Leonardo Manzi. 

Für Thorsten Baering zählt nicht der Geschmack der Artdirektoren, nicht das Bild vom 1:0. Während viele die immer gleichen Titelbilder purer Einfältigkeit umherzeigen, glaubt er an Stil abseits der Massendrucksachen und hält es mit Joseph Beuys: Vertraue auf deine Fähigkeiten.

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